Tomaten-Ratgeber: Von der Herkunft bis zur richtigen Lagerung

Ein Nachtschattengewächs, welche nicht nur sehr gesund, sondern auch vielseitig ist. Die Tomate kann viele Eigenschaften, die nicht nur positiv sind, sondern auch unzählige Eigenschaften hervorbringen.

Im rohen Zustand, gekocht oder auch getrocknet handelt es sich hierbei um einen echten Klassiker. Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland um die 27 kg pro Jahr. Damit ist die Tomate bei vielen sehr begehrt.

Rote Tomaten mit Stil

Die Geschichte der Tomate

Die Geschichte der Tomate reicht über Jahrtausende hinweg zurück. In Süd- und Mittelamerika ist der Ursprung dieser Nachtschattengewächse. Unter anderem haben Völker wie die Maja diese Pflanze kultiviert.

Die Herkunft der Tomate konnte durch unterschiedliche Funde an Ausgrabungsstätten belegt werden. Woher jedoch der erste Samen stammt, lässt sich nicht genau festlegen. Lediglich die Ausdehnung und das Vorhandensein der Frucht konnten damit bewiesen werden.

Nach Europa kam die Pflanze erst im 15ten Jahrhundert. 1498 wurde Kolumbus bei seiner erneuten Reise nach Amerika auf die Tomate aufmerksam. Er brachte einige Pflanzen mit nach Südeuropa.

Ebenso fanden andere Entdecker wie zum Beispiel Cortéz dieses beliebte Gemüse und brachten es mit nach Hause. Gerade im warmen Italien, Spanien und Portugal erhofften die Menschen sich einen hohen Erfolg beim Anbau.

Die Temperaturen und die Bedingungen ähnelten denen im entferntem Amerika. Gerade zu Beginn wurde die Pflanze jedoch nur als Dekoration verwendet. An den Verzehr des Gemüses trauten sich die Menschen in Europa erst später.

Tomaten richtig anbauen

Der Anbau von Tomaten ist nicht schwer. Sie brauch nur den richtigen Platz, die richtige Sorte und eine gezielte Wassergabe. Auch als absoluter Neuling oder Anfänger bei dem Tomatenanbau können Sie einen sehr großen Erfolg erzielen.

Sollten Sie nur über einen Balkon oder eine kleine Terrasse verfügen und keinen Garten haben, in dem Sie Gemüse pflanzen können, ist das ebenfalls kein Problem. Die Tomate braucht nicht viel Platz und kann auch in Kübeln wunderbar wachsen und gedeihen.

Halten Sie sich einfach an unsere kleine und einfache Anleitung und mit wenig Aufwand werden Sie schon bald die ersten reifen und leckeren Tomaten ernten können. Vom Samen bis zur Frucht ist es gar nicht schwer.

Tomatenpflanzenstil kommt aus der Erde

Die richtige Vorbereitung

Damit die Tomatenpflanze gut wachsen kann, sind die Vorbereitungen eine wichtige Grundlage für den Erfolg. Dabei geht es in erster Linie um den richtigen Zeitpunkt und vor allem auch die Aufzucht.

Tomatenpflanzen bevorzugen Wärme. Je größer die Pflanze ist, desto robuster ist diese auch. Das ist einer der Gründe, warum die Samen nicht direkt ins Beet oder nach draußen gehören. Hier ist eine Anzucht wichtig.

Suchen Sie sich im Frühjahr bereits Ihre Lieblingssorte und die passenden Samen. Im Haus oder in der Wohnung können Sie bereits Ende Februar mit dem Anbau beginnen. Die Auswahl der Samen ist sehr breit gefächert.

Kaum ein anderes Gemüse hat so eine weite Auswahl. Es gibt kleine und große, aber auch süße oder eher säuerliche Tomaten. Anfänger greifen auch gerne mal zu unterschiedlichen Samen. So entsteht ein reichhaltiges Angebot.

Als Nächstes benötigen Sie mehrere kleine Gefäße. Beliebt sind auch kleine Sets, bei denen die Anzuchtserde und kleine Töpfe dabei sein. Füllen Sie die Gefäße mit einer Anzuchtserde. Dabei sollte nicht mehr als 5 cm Erde in den Töpfen sein.

Jetzt können Sie die Samen in die Erde drücken. Achten Sie bei großen Gefäßen auf einen Abstand von 3 cm. Stehen die Pflanzen zu dicht, können diese nicht optimal wachsen und damit schränkt sich die Ernte ein.

Suchen Sie einen Standort, der möglichst warm und sonnig ist. Zugluft mögen die Tomaten absolut nicht. Fensterbänke eignen sich daher nur bedingt und sollten als Standort erst ab April gewählt werden.

Damit sich aus dem Samen eine prächtige Pflanze entwickeln kann, brauchen Sie Wasser. Vermeiden Sie Staunässe. Eine einfache Lösung ist eine Sprühflasche. Mit dieser können Sie die Erde einfach feucht halten.

Sobald die Tomate groß genug ist und auch die Temperaturen draußen mitspielen, kann die Pflanze nach draußen. In der Regel ist das Ende Mai. Wichtig ist es, dass es nachts nicht mehr zu kalt ist.

Die richtige Erde

Für die Anzucht gibt es spezielle Anzuchtserde. Die wichtigen Nährstoffe versorgen die Tomate gerade zu Beginn mit allen wichtigen Dingen, die sie für das optimale Wachstum benötigen.

Nachdem die Samen gekeimt haben und es an der Zeit ist, die Pflanzen nach draußen zu bringen, sollten Sie weiterhin auf die Qualität und die richtige Erde achten. Die Tomaten sind sehr empfindlich.

Ein nährstoffreicher, warmer und feuchter Boden bietet die optimalen Bedingungen. Achten Sie darauf, dass die Erde locker und durchlässig ist. Lehmboden ist die ideale Wahl. Ein Untergrund, der sauer oder kalkreich ist, sollte vermieden werden.

Bereits im Herbst können Sie den Boden für das nächste Jahr vorbereiten. Lockern Sie das Erdreich auf. Ein spezieller Dünger kann dafür sorgen, dass sich bis ins nächste Jahr genügend Nährstoffe anreichern können.

Ist Ihre Tomate nach draußen gezogen, ist es hilfreich, wenn Sie den Boden in regelmäßigen Abständen düngen. Dabei können Sie auf spezielle Tomaten Dünger zurückgreifen oder die natürlich Variante wählen.

Abfälle der Tomate, wie zum Beispiel die Blätter sind ideal für den Boden der Pflanze. Hierbei dürfen jedoch nur gesunde und grüne Blätter verwendet werden. Auch Hornspäne ist eine ideale Alternative zu einem künstlichen Dünger.

Tomaten im Regen

Der perfekte Standort

Tomaten mögen keine Zugluft, ebenso sind Sie nicht für Nässe zu haben. Außerdem mögen sie es warm. Es ist nicht immer ganz einfach, den richtigen Standort für dieses Gemüse zu wählen.

Viele greifen auf ein Tomatengewächshaus zurück. Hier sind die Pflanzen vor Regen und Wind geschützt. Das Haus liefert außerdem Wärme von allen Seiten und spendet der Pflanze selber noch ein wenig Schatten.

Damit die Ernte gelingt, müssen Sie sich jedoch kein Tomatenhaus zulegen. Besonders beliebt sind Plätz direkt am Haus. Die Hauswand speichert Wärme und gibt diese kontinuierlich ab.

Kleine Nischen auf der Terrasse oder ein Platz zwischen Sträuchern oder Büschen eignet sich ebenso. Achten Sie einfach auf eine Mischung aus Sonne und Schatten. Schützen Sie die Pflanzen vor zu viel Nässe und sorgen Sie für ausreichend Wärme.

So muss die Tomate gepflegt werden

Tomaten können je nach Sorte eine beachtliche Höhe erreichen. Hierbei kommen sogenannte Rankhilfen zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um Stäbe, die neben der Pflanze in den Boden gesteckt werden.

Mit speziellen Klammern kann der Hauptstrang der Pflanze dann an der Stange befestigt werden. Die Tomate wächst dadurch besser und auch die Ernte fällt üppiger aus, wenn Sie der Pflanze diese Unterstützung bieten.

Während des Wachstums hat es sich bewährt, die unteren Triebe abzubrechen. Die Pflanze fokussiert sich dann auf die besseren Triebe, die weiter oben liegen. Als Faustregel gilt hier alles zu entfernen, was bis zu 35 cm vom Boden wächst.

Einige wenige Sorten, wie zum Beispiel die Strauchtomate, sollte regelmäßig ausgegeizt werden. Das bedeutet, es bilden sich kleine Blätter in den Achseln der Haupttriebe. Hier werden später keine Früchte entstehen.

Diese Blätter werden einfach abgeknipst. Am besten gelingt das, wenn diese noch sehr klein sind. Achten Sie alle 3 bis 4 Wochen darauf und geizen Sie dann die Tomaten aus. Die meisten Tomaten bilden solche Geiztriebe jedoch gar nicht.

Wie gießt man die Tomate richtig?

Das Gießen ist ein wichtiger Punkt, den leider viele Neulinge falsch machen. Die Tomate hat ein feines und weitverzweigtes Wurzelsystem, welches besonders bei Staunässe sehr empfindlich reagiert.

Wächst Ihre Pflanze im Beet, dann gibt es einen kleinen Tipp, um die Nässe zu vermeiden. Nehmen Sie einen Tontopf und buddeln Sie diesen neben der Pflanze in die Erde ein. Hier können Sie dann das Wasser zum Gießen einfüllen.

Die Wurzeln können sich so genau die Wassermenge holen, die die Tomate benötigt. Es entsteht keine Staunässe. Ein einfacher und offensichtlicher Hinweis zum Gießen gibt Ihnen die Pflanze selber.

Als Faustregel können Sie immer dann gießen, wenn die Pflanze die Blätter hängen lässt. Sie vermeiden auf diese Weise, dass die Tomate zu viel oder zu wenig Wasser erhält.

Wie erntet man Tomaten?

Der Zeitpunkt der Ernte hängt von der Sorte und der Witterung sowie dem Standort ab. Alle Faktoren können das Wachstum begünstigen oder verlangsamen. Bei roten Tomaten ist es am einfachsten, dein Zeitpunkt zu erkennen.

Sobald diese keine grünen Stellen mehr aufweisen, können Sie das Gemüse genießen. Bei anderen Sorten ist das auf den ersten Blick nicht so schnell zu erkennen. Grüne, gelbe oder auch orange Sorten sind reif, wenn diese bei Druck leicht nachgeben.

Kurz vor der Tomate selber hat die Pflanze eine sogenannte Sollbruchstelle. Genau hier wird die Frucht von der Tomatenpflanze getrennt. Ist die Tomate reif, dann funktioniert das ganz ohne einen Kraftaufwand.

Die Tageszeit, an der Sie die Tomaten ernten, kann sich auf den Geschmack auswirken. Am frühen Morgen ist die Ernte noch sehr frisch und knackig. Die Tomate selber schmeckt ein wenig milder.

Grüne Tomaten hängen am Stiel

Entschließen Sie sich für die Ernte am späten Nachmittag oder Abend, bekommen Sie einen kräftigen und aromatischen Geschmack. Diese Frucht ist perfekt für eine Soße oder zum Kochen.

Wie lagert man Tomaten am besten?

Die Pflanzen mögen keine Kälte oder Zugluft. Genau das Gleiche gilt auch für die Früchte nach der Ernte. Sie sollten also auf keinen Fall im Kühlschrank oder auch im kühlen Keller gelagert werden.

Eine Temperatur zwischen 12 und 16 Grad sind optimal für die frischen Tomaten. Es gibt aber auch hier Sorten, die deutlich mehr Wärme vertragen. Sind Sie sich nicht sicher, dann halten Sie sich am besten an diese Vorgabe.

Lagern Sie die Tomaten am besten in einer offenen Schale, damit das Gemüse ausreichend Sauerstoff bekommt. Vermeiden Sie außerdem direkte Sonneneinstrahlung. Die Tomaten reifen nach und schmecken dann nicht mehr.

Sorgen Sie außerdem für eine weiche Unterlage, denn so vermeiden Sie Druckstellen. Am besten ist es, wenn Sie die Schale mit Küchentüchern auslegen. Tomaten können so sicher und einfach gelagert werden.

Eine andere Möglichkeit der Lagerung stellt Konservierung und Verarbeitung der Früchte dar. Sie können die Tomate nach der Ernte zu einer Soße oder zu einem Saft verkochen. Ebenso ist das Einwecken eine Möglichkeit der Konservierung.

Besonders beliebt ist auch das Einlegen der Tomaten. Hierzu können Sie ein gutes Öl oder auch Essig verwenden. Achten Sie darauf, dass alle Früchte von der Flüssigkeit bedeckt sind und keinen Sauerstoff mehr bekommen.

Getrocknete Tomaten sind eine beliebte Zugabe für den Salat und eine weitere Möglichkeit, die Früchte zu lagern. Hier haben Sie den Vorteil, dass Sie das ganze Jahr in den Genuss Ihrer Ernte kommen können.

Dieser Fehler solltest du vermeiden

Der Anbau der Tomaten ist nicht besonders schwer. Jedoch können auch gier viele Fehler gemacht werden, die das Wachstum und vor allem den Ertrag deutlich beeinträchtigen können.

Fehler können bei den folgenden Punkten gemacht werden:

  • Anzucht
  • Abstand
  • Gießen
  • Düngen
  • Pflege

Mit der Anzucht sollten Sie nicht zu früh beginnen. Bedenken Sie, dass die Pflanzen erst Ende Mai nach draußen können. Beginnen Sie die Anzucht bereits im Januar, dann sind die kleinen Pflanzen viel zu groß für das Umsetzen.

Tomatenpflanze auf Balkon

Achten Sie außerdem auf den Abstand der Samen und später auch bei den Pflanzen im Freien. Stehen die Tomaten zu dicht beieinander, dann können sich die Wurzeln nicht richtig entwickeln.

Außerdem stehen die Pflanzen sich gegenseitig im Weg und nehmen sich das Licht weg. Damit eine Tomate rund um schön wachsen kann, braucht sie nach allen Seiten hin ausreichend Abstand.

Das Gießen ist ein häufiger Fehler, die Tomaten nicht so schnell verzeihen. Viele neigen dazu, die Pflanze zu häufig zu gießen, sodass Staunässe entsteht. Die Wurzeln setzen Schimmel an und die Pflanze bekommt keine Nährstoffe mehr.

Düngen ist bei der Tomate sehr wichtig. Es handelt sich hier um einen Starkzehrer, der viele Nährstoffe braucht. Herrscht ein Mangel, dann ist das an den Blättern zu erkennen. Diese färben sich braun. Außerdem werden Krankheiten begünstigt.

Halten Sie sich am besten an die Angaben auf den jeweiligen Düngermitteln. Sie können aber auch eine Jauche aus Brennnesseln herstellen. Es gibt viele Alternativen und Mittel, die für eine gesunde Tomate wichtig sind.

Die Pflege der Tomate ist wichtig, damit Sie einen hohen Ertrag erzielen. Kümmern Sie sich nicht um die Pflanze, dann werden deutlich weniger Früchte wachsen. Eine mangelnde Pflege zerstört die Tomate jedoch nicht.

FAQ

Sind Tomaten gesund?

Bei der Tomate handelt es sich um ein sogenanntes Powerfood. Der tägliche Verzehr dieses Gemüses wird empfohlen. Dabei muss es nicht immer die Tomate in seiner reinen Form sein. Es gibt auch sehr gute Alternativen.

Durch den hohen Anteil an Wasser hat die Frucht wenig Kalorien, aber sehr viele Vitamine und Nährstoffe, die für unseren Körper wichtig sind. Die Tomate selber kann helfen, wenn Sie einem Herzinfarkt vorbeugen möchten oder Ihr Blutfett reduzieren müssen.

Unser gesamtes Immunsystem profitiert von der Tomate. Die hohen Mengen an Vitamin B und C helfen bei der Konzentration. Eisen liefert uns nötige Energie und die vorhandene Folsäure schützt vor der Verkalkung der Arterien.

In Bezug auf unsere Gesundheit ist die Tomate also ein wahres Multitalent. Mit nur einer Tomate am Tag können Sie Ihren Körper effektiv und nachhaltig unterstützen.

Welche Krankheiten bei den Tomaten gibt es?

Tomaten können nicht nur Krankheiten aufweisen, sondern sind häufig auch von Schädlingen oder Mangelerscheinungen geplagt. Sie können die Tomaten in vielen Fälle jedoch retten und die Ernte noch retten.

Haben die Blätter braune Stellen und fangen an zu faulen, dann liegt das an einer schlechten Sauerstoffzufuhr oder einer zu hohen Luftfeuchtigkeit. Achten Sie auf ausreichenden Abstand, damit diese Braunfäule nicht entstehen kann.

Sorgen Sie dafür, dass die kaputten Blätter entfernt werden. Außerdem sollten die Tomaten keine weitere Feuchtigkeit abbekommen. Hier kann ein Dach einfache Abhilfe schaffen. Stellen Sie die Pflanzen weiter auseinander.

Sind die Früchte hingegen braun und matschig, dann herrscht in den meisten Fällen eine Mangel an Kalzium. Mit einem Dünger und gesenkter Feuchtigkeit lässt sich das schnell wieder in den Griff kriegen.

Platzen die Tomaten auf, dann haben Sie zu wenig gegossen oder die Tomate selber bekommt zu viel Wärme. Das passiert zum Beispiel, wenn die Pflanze den ganzen Tag in der Sonne steht.

Das ist nur ein kleiner Einblick in die vielen Tomatenkrankheiten. Die Pflanze ist sensibel und sehr anfällig. Daraus können sich viel Faktoren ergeben, die der Tomate schaden. Mit dem richtigen Anbau und der Pflege lässt sich das jedoch vermeiden.